Japan Golfreisen: Sushi, Sumo und viel viel mehr – ein Reisebericht
Ich bin kein grosser Fan von Sushi, aber der Inselstaat hat mich absolut fasziniert. Der Besuch beim Sumo-Training war eindrücklich, wie so vieles in Japan mit seiner spannenden Mischung von alter Kultur und modernem High-Tech. Dazu kommt viel Natur und nicht weniger als 2300 Golfplätze.
Persönlich finde ich Tokio eindeutig spannender als etwa New York. Gleichzeitig entspannter, weil fast alle mit der hocheffizienten U-Bahn unterwegs sind und vergleichsweise wenig Autos in der Stadt rumfahren. Japan ist bekannt für seine Spitzenküche, alleine Tokio hat mehr Michelin-Restaurants als ganz Frankreich. Auch dank dem stark gefallen Yen sind die Preise im Vergleich zur Schweiz geradezu bescheiden. Ein sechsgängiges Menu im Michelin-Restaurant in Kyoto kostete uns zuletzt 120 Franken. Allein dieses kulinarische Gedicht wäre die Reise wert gewesen…
Die Japaner essen eigentlich immer, das kommt auch den Touristen zugute, welche aus einem riesigen Angebot auswählen können. Egal ob einfache Küche oder Spitzengastronomie, nicht ein einziges Mal wurden wir enttäuscht. Im Gegenteil, das Essen ist schlicht der Wahnsinn und mit der Zeit stieg auch die Lust auf Sushi. Das allerbeste Fleisch in meinem Leben, das berühmte Kobe-Beef, habe ich im Restaurant Itoh Dining gegessen.
Auch punkto Golfplätze ist das Angebot riesig. Laut offiziellen Zahlen sind es nicht weniger als 2345 Anlagen, verteilt über die Inseln. Viele davon sind privat. Dank unseren guten Beziehungen mit lokalen Spezialisten können Sie auf sehr unterschiedlichen, spannenden Plätzen mit reichlich Historie spielen. Zu den Highlights jeder Golfreise durch Japan gehört beispielsweise der «Fuji Course» mit Blick auf den weltberühmten Vulkan. Die 18-Loch Anlage wurde von C.H. Alison entworfen und schon 1936 eröffnet. Seither fanden hier schon viele Profiturniere statt, nach der Ladies Professional Golfers‘ Association of Japan war zuletzt die DP World Tour der Männer zu Gast.
In Japan gehören Caddies und modernste, teilweise ferngesteuerte Carts eigentlich zu jeder Golfrunde. Speziell ist auch die obligatorische Pause von 40 bis 60 Minuten nach 9 Löchern. Es versteht sich, dass die Japaner in dieser Zeit ausgiebig essen. Andere Flights «überholen» wäre hier mehr als unanständig und die Caddies sorgen dafür, dass alles perfekt klappt. Das beginnt schon beim Einchecken. Hier erhält man einen Garderobenschlüssel, mit dem integrierten Chip lassen sich Bälle auf der Driving Range lösen oder beispielsweise einen Drink bestellen. Statt zu duschen wie bei uns, wird in Japan nach der Runde sitzend gewaschen. Interessantes Detail: Tattoos sind in den Baderäumen verboten, weil solche in Japan mit der Mafia in Verbindung gebracht werden. Nach der ausgiebigen Reinigung zahlt man die gesamte Rechnung beim Auschecken.
Was überall im Land auffällt, ist die sprichwörtliche Sauberkeit und die Disziplin der Japanerinnen und Japaner. Die meisten öffentlichen Toiletten sind mit einem Closomaten ausgerüstet, so sauber, dass man darin schon fast kochen könnte. Nirgends sieht man Abfall und das früher übliche «Pferchen» in überfüllte U-Bahn-Züge wurde zwischenzeitlich ersetzt durch ein ausgeklügeltes Wartesystem.
Was viele nicht wissen dürften: wegen dem grossen Andrang von Touristen muss man den Besuch bestimmter Tempel im Voraus planen und online Tickets buchen. Sonst riskiert man, dass man die Sehenswürdigkeiten doch nicht zu sehen bekommt. Das gilt speziell im Frühling, der Jahreszeit der berühmten Kirschblüten.
Laut offiziellen Zahlen besuchten im März 2024 erstmals mehr als drei Millionen Touristen in einem einzigen Monat den Inselstaat. Das waren fast 70 Prozent mehr als im März 2023 und gut 11 Prozent mehr gegenüber März 2019, also vor der Pandemie.
Nach meinem ersten Besuch in Japan ist mir nun klar, wieso so viele Menschen fasziniert sind vom Land, denn ich bin es jetzt auch.