Abu Dhabi Golfreisen: Golf zwischen Strand und Formel-1
Abu Dhabi ist mehr als der «kleine Bruder» des schillernden Dubais. Die Hauptstadt des flächenmässig grössten Emirats der Vereinigten Arabischen Emirate überzeugt unter anderem mit Top-Stränden und überraschend breitem Kulturangebot.
Im November 2023 verdoppelte der Flughafen in Abu Dhabi seine Kapazität, dies um bis zu 45 Millionen Reisende pro Jahr abfertigen können. Unter anderem lockt das jährliche Formel 1 Rennen die Touristen in die Emirate, die DP World Tour ist seit vielen Jahren zu Gast. Zunächst 16 Mal im Abu Dhabi Golfclub und ab 2022 dem spektakulären Yas Links.
Der Yas Links Abu Dhabi ist der erste echte Links-Golfplatz im Nahen Osten, der von Kyle Phillips entworfen wurde. Hier sieht man von jeder Spielbahn auf das Meer, spielt teilweise fast am Strand und dies in Sichtweite der Formel 1 Strecke und von «Ferrari-World». Dort gibt es unter anderem die schnellste und höchsten Achterbahn der Welt (Formula Rossa), sowie mehr als 40 weitere Attraktionen.
Deutlich ruhiger und gemütlicher sind die Runden beispielsweise auf dem Saadiyat Beach. Der Platz mit ebenfalls viel Sicht aufs Meer wurde von der südafrikanischen Golflegende Gary Player entworfen. Er nutzte die vorhandenen Salzwasserseen und Stranddünen für ein besonderes Design.
Der älteste Golfclub in Abu Dhabi öffnete im Mai 2000. Der 27-Loch-Meisterschaftsplatz wurde vom Schweizer Peter Harradine entworfen und wurde vor allem wegen seinem imposanten Clubhaus in Form eines Falken mit ausgebreiteten Flügeln weltweit bekannt.
Mit üppigen Fairways, strategisch platzierten Bunkern und grosszügigen Grüns war der Abu Dhabi Golf Club 16 Jahre lang Gastgeber der Abu Dhabi HSBC Championship. Drei Mal konnte dort der Deutsche Martin Kaymer gewinnen. Der «Umzug» des Grossanlasses hat sich leider auf die Qualität des Platzunterhaltes ausgewirkt. Der Platz ist immer noch interessant, kommt aber seither nicht mehr an seine beiden jüngeren Alternativen heran.
Wer mehr Golf-Abwechslung braucht, ist in einer Stunde in Dubai. Wer mehr als Golf und Meer sucht, ist in Abu Dhabi auch gut bedient.
Hier einige Highlights, die für mich zu einer Reise nach Abu Dhabi gehören.
Scheich-Zayed-Moschee
Strahlend weiss aus italienischem Marmor präsentiert sich die Moschee von aussen. Das Gotteshaus mit über 40 kleinen und grossen Kuppeln sowie vier Minaretten ist der grösste Sakralbau in den Vereinigten Arabischen Emiraten. In den Gebetshallen und im Aussengelände finden bis zu 40 000 Gläubige Platz. Das Innere der Moschee ist mit einem 5627 Quadratmeter grossen handgeknüpften Teppich aus dem Iran ausgelegt. Er gilt als der weltweit grösste seiner Art und wiegt etwa 47 Tonnen.
Louvre Abu Dhabi
Seit 2017 lockt der von Jean Nouvel entworfene Bau Kunstfreunde in das Emirat. Unter dem lichtdurchlässigen Kuppeldach warten 55 Einzelgebäude mit einer Ausstellungsfläche von rund 8000 Quadratmetern auf die Besucher. Nachempfunden ist die Anlage einer arabischen Medina mit ihren verwinkelten Gassen. Gezeigt werden Gemälde, Skulpturen und archäologische Objekte aus unterschiedlichen Kulturen und Epochen.
Qasr Al Hosn
Die historische Festung ist das älteste Gebäude in Abu Dhabi. Teile stammen aus dem 18. Jahrhundert. Heute ist Qasr Al Hosn ein Museum und nationales Monument. In der Ausstellung wird die Geschichte des Emirats von einem Fischer- und Perlentaucherdorf bis hin zu einer dynamischen Grossstadt nachgezeichnet.
Al Ain
Die Oasenstadt bildet den absoluten Kontrast zur modernen, rund 90 Minuten Autofahrt entfernten Metropole Abu Dhabi. Zu den Sehenswürdigkeiten zählen die Palmengärten mit ihren traditionellen Bewässerungssystemen. Einen Besuch wert sind auch die Festung Al Jahili, der Palast Al Ain und das örtliche Nationalmuseum.
Öftern dauern die Dinge auch in den ansonsten so dynamischen Regionen am Persischen Golf etwas länger. So sollte in Abu Dhabi schon seit Jahren ein Guggenheim Museum, Ableger des berühmten New Yorker Kunsttempels, seine Türen öffnen. Doch immer wieder kam es beim Bau – nicht nur infolge von Corona – zu Verzögerungen. Nun aber soll das Guggenheim Museum 2025 auf der «Kunstinsel» Saadiyat eröffnet werden – und ein grosses Naturkundemuseum gleich dazu.